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Kein Unglück verschont die Flüchtlinge in Syrien

Mercredi 1 avril 2020

Was das Covid-19 Virus für die Flüchtlinge in Syrien bedeutet

Nachdem das einzige Rückzugsgebiet der Opposition in Idlib immer wieder aus der Luft und vom Boden angegriffen wird, bedroht nun, neben den Bomben, den Granaten, dem Hunger usw., auch das Covid-19 Virus die schon arg gebeutelten  eine Million Flüchtlinge in der Region Idlib. Caritas Luxemburg unterstützt seit Jahren Menschen in Not in dieser Region vor allem mit Nahrungsmitteln und Unterkünften.

 

 

Was bedeutet das Covid-19 Virus für diese Menschen fragen wir Dr. med. Michael Feit, Arzt und Leiter der Internationalen Zusammenarbeit bei Caritas Luxemburg?

Auch wenn die Zahlen eine andere Sprache sprechen und bisher nur von  fünf Fällen die Rede ist: Covid-19 ist auch in Syrien angekommen, und dies in quasi allen Landesteilen. Da es bisher kaum Maßnahmen zur Eindämmung gibt, wird es sich rasch verbreiten. Das Problem, die zu erwartende Katastrophe, wird derzeit von den Verantwortlichen entweder ignoriert oder billigend in Kauf genommen.

Wie groß ist die Gefahr durch Covid-19 für die Region Idlib?

Die Gefahr ist riesig. Hier in Luxemburg verfolgen wir  drei Strategien: die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, die medizinische Kapazitäten zu erhöhen und die vulnerablen Personen zu schützen.

Aber wie kann ich „social distancing“ anwenden, wenn Tausende auf engstem Raum in Flüchtlingslagern zusammen hocken? Es gibt selten fließendes Wasser, wie können sich alle ausreichend oft die Hände waschen?

Die Krankenhäuser wurden in den letzten Wochen systematisch angegriffen, die Kapazitäten sind auch ohne Covid-19 völlig überlastet. Fast 100 medizinische Einrichtungen wurden seit Dezember getroffen oder mussten schließen. Die Anzahl der Beatmungsgeräte ist minimal, es gibt weder ausreichend Personal noch Kompetenzen im Bereich der Epidemiologie. Es wird nicht möglich sein, alle Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern zu versorgen.

Es gibt keine Möglichkeit ältere Menschen zu isolieren. Um zu überleben, müssen sie von ihren Familien versorgt werden oder rausgehen, und sich alles Notwendige besorgen, soweit es das gibt. Sie sind froh, wenn sie nicht erfrieren, nicht verhungern und nicht von Bomben zerfetzt werden. Sie nehmen dafür eine „Grippe“ gerne in Kauf. Zusammengefasst sagte ein Kollege neulich: „In dem Moment, in dem das Virus die Camps trifft, schlittern wir in eine Katastrophe“. Und der Moment steht vor der Tür. Aber wir können nicht testen.

Wie ist die Stimmung bei den Kollegen der Partner in Idlib?

Im Moment sind alle hilflos: hilflos gegenüber dem Virus, hilflos gegenüber der Situation, die sich für die Flüchtlinge nicht verändert hat. Ein Zurück würde oftmals den sicheren Tod bedeuten, aber die Grenzen weiter sind – noch – geschlossen.

Was macht Caritas, um die Ausbreitung von Covid-19 zu verhindern?

Wie gesagt, glaube ich, dass dies zu spät ist. Wir tragen dazu bei, die Verbreitung zu verlangsamen, indem wir Seifen und Desinfektionsmittel austeilen und schützen zudem unser Personal. Aber vor allem bleiben wir bei Menschen in Not und verkriechen uns nicht. Diese Menschen brauchen uns bald so sehr wie nie zuvor. Ich persönlich rechne mit 100.000 Toten, wenn der Pandemie-Plan der WHO nicht greift.

Caritas Luxemburg startet einen Spendenaufruf. Menschen, die die am stärksten gefährdeten Menschen im Zusammenhang mit der aktuellen Coronavirus-Pandemie unterstützen möchten, können dies tun durch eine Spende per Überweisung auf das Konto der Caritas Luxemburg (CCPL) IBAN LU34 1111 0000 2020 0000 mit dem Vermerk „Coronavirus-Notstand - internationale Hilfe“ oder via diese Webseite

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